Abi, beruflicher Schwerpunkt und viel Schülerorientierung - Berufskollegs des HSK stellen Besonderheiten der Beruflichen Gymnasien vor

23. Okt 2022

Abitur machen - unabhängig von G8 oder G9 - und gleichzeitig berufliche Kenntnisse oder sogar eine abgeschlossene Berufsausbildung erwerben? Am Berufskolleg ist das möglich. Gleichzeitig unterscheidet sich das berufliche Gymnasium vom klassischen Gymnasium vor allem darin, dass auch in der Oberstufe weiterhin im Klassenverband unterrichtet wird. Ein weiteres Plus für die Lernenden: Alle starten mit Eintritt in die Einführungsphase neu. Welche weiteren Vorteile dieser Weg bringt und welche Voraussetzungen dazu notwendig sind, darüber informieren die fünf beruflichen Gymnasien der Berufskollegs im HSK.

An fünf Standorten im HSK werden sieben unterschiedliche berufliche Schwerpunkte angeboten (s.u.). Über 500 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schnitt das Berufliche Gymnasium im HSK. Aufgenommen werden diejenigen, die einen mittleren Schulabschluss mit Qualifikation vorweisen können. Aufgrund der vielen Vorteile steige das Interesse am Abitur mit beruflichen Kenntnissen stetig, so Monika Tuschen vom BK Brilon. Damit stellt das Berufliche Gymnasium eine bewährte Alternative dar, auch für Schüler und Schülerinnen, die von einem G 8- oder G 9-Gymnasium wechseln wollen.

Die Vorzüge liegen für die Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter der Beruflichen Gymnasien des HSK auf der Hand. Die Klassen setzen sich neu zusammen und die Lehrkräfte seien darauf eingestellt, den Lernenden den Einstieg in die Oberstufe mit ihren gymnasialen Anforderungen zu erleichtern, so Tuschen. Das kommt entsprechend gut bei den Lernenden aus dem letzten Abi-Jahrgang an: Abiturientin Josi Liebig sagt: „Alle kommen von verschiedenen Schulen hierhin und man wird schnell eine neue Gemeinschaft.“ Olivia Schüttler fügt hinzu: „Wir werden hier von den Lehrerinnen und Lehrern auf Augenhöhe behandelt und lernen freier.“ Alina Tuschoff und Julia Gies betonen, dass es gut gewesen sei, dass in der Eingangsphase alle Schülerinnen und Schüler auf einen Stand gebracht worden seien und sie schon früh eine berufliche Orientierung bekommen hätten. „Toll ist auch, dass wir hier alle in der Klasse aufgrund des gewählten beruflichen Schwerpunktes dieselben Interessen haben,“ ergänzt Mareen Schauerte.

Der Schulwechsel und die damit verbundene „andere“ Lernatmosphäre, der Unterricht im Klassenverband und ein stärkerer Bezug zur Arbeitswelt, das gebe es eben nur am Berufskolleg, resümiert Stefanie Rufeger-Saurbier, Abteilungsleiterin am BK am Eichholz. „Es erleichtert dadurch auch denjenigen, die nicht sofort an diesen schulischen Abschluss gedacht haben, den Weg zum Abitur.“ So wie Wes Ali, der vor sieben Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen ist: „Am Berufskolleg habe ich die Chance bekommen, viel höher zu klettern als ich es zunächst gewagt hätte. Meine Lehrer haben an mich geglaubt und mich gut beraten und unterstützt.“
Leichter sei das Abitur am Berufskolleg deshalb aber nicht. „Auch hier warten am Ende die Abschlussprüfungen des Zentralabiturs auf die Absolventinnen und Absolventen“, so Abteilungsleiterin Andrea Möllers vom BK Olsberg. Das Plus des Beruflichen Gymnasiums seien die echten Bezüge zur Arbeitswelt, der realitätsbezogene Unterricht in modernen Räumen und das Erlernen elementarer beruflicher Kenntnisse im gewählten Schwerpunkt.

Jedes der fünf Berufskollegs hat indes ein bis drei fachliche Schwerpunkte im Angebot. Diese liegen in den Bereichen Maschinenbautechnik, Erziehungswissenschaften, Gesundheit, Sport, Ernährung, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft und Verwaltung. Gemeinsam decken die fünf Berufskollegs im HSK damit eine große Bandbreite an fachlicher Spezialisierung ab und bieten einen weiteren Vorteil für die künftigen Abiturientinnen und Abiturienten: Sie können sich ganz nach ihrem persönlichen Interesse für einen der Schwerpunkte entscheiden. „Daraus resultiert eine höhere Lernbereitschaft“, so Möllers.

Die Wahl des Schwerpunktes heißt aber nicht, dass sich die Schülerinnen und Schüler damit für alle Zeiten festgelegt haben. Trotz des beruflichen Schwerpunktes erwerben die Schülerinnen und Schüler am Ende die allgemeine Hochschulreife. „Die Schülerinnen und Schüler können somit in den drei Jahren bis zum Erwerb ihres Abiturs ausführlich prüfen, ob sie die schulisch eingeschlagene Richtung beruflich – in einer Ausbildung oder in einem Studium – weiterverfolgen wollen oder nicht“, sagt Dagmar Große-Lanwer vom BK Meschede. Benedikt Brieden vom BK Berliner Platz hat aber dennoch die Erfahrung gemacht, dass auch Ausbildungsbetriebe, die mit dem Abitur gleichzeitig erworbenen beruflichen Kenntnisse ihrer Auszubildenden zu schätzen wüssten. Dank der beruflichen Vorkenntnisse aus der Schule werde also sowohl die Ausbildung oder das Studium deutlich leichter fallen.

Alle Schwerpunkte der Berufkollegs im HSK im Überblick:

• Wirtschaft und Verwaltung (BK Berliner Platz, BK Brilon)
• Gesundheit (BK am Eichholz),
• Erziehungswissenschaften (BK am Eichholz),
• Ingenieurswissenschaften (BK Meschede)
• Freizeitsportleiter/in (BK Olsberg)
• Erzieher/in (BK Olsberg)
• Ernährung (BK Olsberg)

In drei inhaltsgleichen Informationsveranstaltungen können sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 10, oder auch Klasse 9 am Gymnasium, und ihre Eltern über die Angebote der Beruflichen Gymnasien des HSK genauer informieren:
• Montag, 24.10.2022, Ort: Berufskolleg am Eichholz, Féauxweg 24, 59821 Arnsberg
• Dienstag, 25.10.22, Ort: Berufskolleg Brilon, Zur Jakobuslinde 30, 59929 Brilon
• Mittwoch, 26.10.22, Ort: Berufskolleg Meschede, Dünnefeldweg 5, 59872 Meschede
Veranstaltungsbeginn ist jeweils um 18:00 Uhr. Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit einer individuellen Beratung.

Mit der Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Mehr Informationen